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Neubau Johanniterzentrum Andreasgärten – Wohnen in Erfurt

Partner: mit Dorschner Kahl Architekten, Simonsen Freianlagen
Art: Realisierungswettbewerb – 1. Preis – in Ausführung
Bauherr: Johanniter-Unfall-Hilfe
Zeitraum: 2015-2021
Baukosten (GBK): 
30.000.000 €
Mitarbeitende: Lydia Heine, Georg Hühn, Thorsten Mildner, Max Oelke, Stefan Schmidt

Das neue Quartier gewinnt seinen unverwechselbaren Charakter durch die Wechselwirkung von Architektur und Freiraum, diese bilden bei der Konzipierung der Anlage eine Einheit und ergänzen sich gegenseitig. Der Entwurf reagiert mit schlanken Holzbauten, zusammengefasst zu 3-geschossigen Gebäudezeilen, die sich gegenüberstehen, zu den angrenzenden Stadträumen und einen großen gemeinschaftlichem Garten im Inneren bilden. Die Konstruktion besteht aus tektonisch gefügten, durchlaufenden Loggia-Balkon Elementen als hölzerne Laube mit einem wirkungsvollen Licht- und Schattenspiel. Die kollektiven Bereiche wie Aufenthaltsflächen und Familiengärten sollen rege genutzt werden – die vielen Kinder und Betagte beleben die neue Siedlung. Alle Wohneinheiten haben durchgesteckte Wohnräume und südseitig durchlaufende großzügige Loggien.
Die städtebauliche Wirkung der neuen AndreasGärten wird maßgeblich von der Architektursprache und Materialität der Gebäude bestimmt, die ein spezifisches Erscheinungsbild entstehen lassen. In diesem Verbund entsteht eine Abfolge miteinander korrespondierender, geschützter Innen- und Außenräume. Die neuen Andreas Gärten sind als eine Abfolge von Gebäuden mit ineinander übergehenden Außen und Innenräumen entwickelt. Die Anlage tritt als ein eigenständiges Quartier und zugleich als ein Teil der Stadt auf. Programmatisch kann sie als ein zusammenhängendes Ganzes und zugleich als eine Komposition aus unterschiedlichen Einzelteilen und Räumen verstanden werden. Der Charakter und die innere Struktur des Quartiers entwickelt sich aus der Spannung zwischen unterschiedlichen Freiräumen und ihren Leitbildern: dem zentralen Staudengarten und den umliegenden Obst- & Glacisgarten, der große Garten für die Kinder und die präsente Festungsmauer.
Architektur ist immer eingebettet in die Landschaft, architektonische Eingriffe definieren die Grenzen einzelner Freiräume und werden zugleich in ihrer Wirkung von den Freiräumen determiniert. Das Grundstück ist geprägt durch eine heterogene, aufgelockerte Bebauung im Umfeld und einen geometrisch komplexen Grundstückszuschnitt. Die Planung schafft durch einzelne subtile Eingriffe einen unverwechselbaren Ort mit qualitätvollen Außenräumen und bietet Gebäude mit einem eigenen Charakter und räumlicher Qualität. Drei leichte Baukörper fügen sich in das Grundstück ein. Die Eingänge aller Gebäude orientieren sich direkt zu den anliegenden Freiräumen, korrespondieren miteinander und bilden offene Räume durch die die parkartigen Außenanlagen hindurchfließen. Die freie Komposition sowie die hölzernen Balkone verleihen den Gebäuden einen objekthaften Charakter, wobei gleichzeitig der Stadtkanten /-raum besetzt und definiert wird. Die „fließende“ Formensprache der neuen Baukörper wird auch im Freiraum fortgesetzt. Ein frei mäandrierendes Wegesystem gepaart mit einer sanften Modellierung des Geländes, zieht sich dabei „dynamisch“ durch das gesamte Grundstück. Schatten und lichte Bereiche entlang des Weges wechseln sich ab. Die begleitende Sitzelemente laden zum Verweilen ein. Die Grünflächen präsentieren sich in einer Mischung aus Staudeninseln, extensiven Wiesenflächen und Rasen und ermöglichen so eine ansprechende Gestaltung und Nutzbarkeit zugleich. Alle Dächer erhalten eine Begrünung.